Grüß Gott zusammen,

Als erstes möchte ich auf nachfrage nochmal erläutern das die Kurzkommentare in meinen Einträgen aktuell sind und das etwas ausführlicherere Tagebuch immer ein paar Tage hinterher hängt… Aber wer rechnen kann hat das sicherlich schon herausgefunden.

Le Doktore und meine Wenigkeit haben inzwischen Malmö erreicht und werden hier heut abend noch ein wenig schwedisch feiern gehen, denn morgen gehts nach Hamburg. Dort wird dann der Reeperbahn noch ein Besuch abgestattet und am Sonntag mehr oder weniger früh am Abend erwarten wir uns wieder in der Heimat…

Sodann weitere Tage des Tagebuchs das inzwischen gute 8 Tage hinterher hinkt… Aber ich werde es nicht zuletzt der Vollstänigkeit halber auch nach meiner Rückkehr bis zum letzten Tag auführlich berichten… Vll interessiert es ja doch noch jemanden ;-)

Da waren es nur noch 2 /Tag 31

Bereits gegen 10 Uhr morgens fährt Kai unseren scheidenden Reiseteilnehmer zum Flughafen, während ich mich im Zelt noch mal rumdrehe. Der Kater lässt grüßen. Gegen Mittag kommen wir dann auch in die Gänge, merken das die Waschmaschine auf Stunden hinaus ausgebucht zu sein scheint und steuern dem Arctic Circle entgegen. Diesmal in Richtung Süden. Ein paar Fotos später sind wir auch schon wieder Unterwegs.

Die geschwungenen norwegischen Küstenstraßen lassen einen zwar viele Kilometer fahren, aber wirklich gen Süden kommt man eher langsam. Also bedienen wir uns der E6 und machen heut noch ein wenig Strecke. In einem sehr wenig besuchten Hostel mit Campingplatz mitten im nirgendwo finden wir eine gemütliche Grillhütte, eine funktionierende Waschmaschine und sogar Internet. Wir braten uns große Hamburger bis keiner mehr nen Bissen reinkriegt und gehen tatsächlich schon gegen halb 2 ins Bett…

Öde und Karg / Tag 32

Ein norwegischer Reiseführer der im Auto rumfliegt, bezeichnet die Gegend die wir gestern passiert haben u.a. als öde und karg. Weiter Eigenschaften sollen schroff und steinig sein. Wir können uns dem nur anschließen und machen heute vorsichtshalber eher Strecke als Aktivitäten. Trotzdem gibt es immer genug aus dem Fenster zu bestaunen. Unsere Reisegeschwindigkeit pendelt so zwischen 60 und 90 km/h. Da kann man auch schon mal mit ganz geöffneten Seitenfenstern ein paar Kilometer an sich vorbei ziehen lassen. Und gerade hier oben folgt die Straße doch oft einem Bach oder Flusslauf und so lässt es sich eine Ähnlichkeit mit Bayern dann und wann nicht ganz abstreiten. Die fast autofreien Straßen laden zum Rasten ein und so hält man an diesem Wasserfall und an jener Stromschnelle.

Zu guter Letzt findet sich noch ein Camp mit Sitzgarnitur und Feuerstelle und so gibt es neben dem Abendessen noch ein wenig Stockbrot…

Trondheim aus Sicht der Deutschen / Tag 33

Beim Spülen nach dem Frühstück holt sich unser Doktor Geschicklichkeit erstmal nasse Füsse. Also werden auf den wenigen  Kilometern nach Trondheim erst einmal die Socken auf dem Armaturenbrett ausgebreitet. Die warme schwedischen Sommersonne lädt ein die Fenster zu öffnen und ganz gemütlich in den Tag zu starten. Der hälfte aller Leser ist jetzt schon klar was kommt. Richtig. Die Socken werden im Wechsel zum Lüften aus dem Fenster gehalten und dann kam die Meldung: Störung beim Sockentrocknen! Bitte Wenden! Auf der etwas mehr befahrener Straße nach Trondheim sammle ich also nach dem 2. Wenden den Kai barfuss mit einer weißen Socke in der Hand an der Landstraße wieder auf. Ein schönes Bild. In Trondheim angekommen suchen wir nach einem Stadtbummel ein uns empfohlenes Hostel auf. Einchecken wurde auf später verlegt da die jungen Damen am Empfang gerade die Zahlen der vergangenen Woche zurecht rechnen mussten. So viel Zeit hatten wir nicht also in ein englisches Pub den König Fussball spielt gegen Argentinien. In einer ordentlich voll besetzten Kneipe bestaunen wir mit vielen anderen deutschen Fans das Spiel. Nach dem 4:0 Endergebnis steht man noch länger vor dem Pub zusammen uns bespricht das gerade gesehene. Dabei kommen wir auch mit Sandra, Lutz und Markus ins Gespräch und kurze Zeit drauf steht fest das heute Abend noch ein wenig zusammen gefeiert wird. Alle drei haben sich auf das Abenteuer “Auswandern nach Norwegen” eingelassen. Sandra und Lutz stellen ihre Wohnung zum Vorglühen, Kai und ich den Vodka. Wenn sich Reisende begegnen gibt’s immer viel zu erzählen und so vergeht die Zeit wie im Flug und gegen halb eins schaffen wir es endlich aus dem Haus. Im Club Gossip in Trondheim sind dann alle recht gut dabei und wir feiern bis wir rausgeschmissen werden.

So gegen 2 Uhr… Nein auch die anderen Gäste müssen gehen, denn hier gibt es, wie in so vielen langweiligen Ländern dieser Welt auch, eine Sperrstunde.
Auf dem Heimweg noch nen Döner, viele Sitzpausen die sich Lutz wirklich verdient hat und gegen 3 liegen wir in nem echten Bett!

Norwegen kann teuer werden / Tag 34

Einzig für mich erkennbarer Vorteil dieser spassbremsenden Sperrstunde ist, das man meistens nicht ganz so zerstört ist. Um zwölf geht’s unter die Dusche und danach ins Auto Richtung Atlantikstraße. Wurde uns dieser Abschnitt doch wärmstens von der Touristeninfo empfohlen.

Wir passieren Kristanssund (was nicht wirklich einen Besuch wert ist) und folgenden den vielen Tunneln und Fähren nach Süden. Hier kommt nicht nur wieder der Nachteil der indirekten Straßenführung zum tragen (ihr erinnert euch: Viele Kilometer, Wenig vorankommen) sondern zahlen wir auch allein heute gute 50 Euro Maut- und Fähr-Gebühren. Gen Abend erreichen wir endlich den Trollstigen. Eine überaus imposante Serpentinenstraße die man vor knapp 80 Jahren in den Fels gehauen hat. Wieder einmal kommt unsere späte Ankunftszeit voll zur Geltung.

Wir haben die Straße fast für uns alleine und können nach Herzenslust wenden, anhalten, Bilder machen und die Gegend bestauen. Um 23 Uhr nach gut 3 Stunden haben wir genug gesehen und bereits beschlossen Norwegen den Rücken zu kehren.

Südnorwegen bietet noch mehr als genug Sehenswürdigkeiten, die wir gerne bestaunt hätten, allerdings lässt uns eine Prognose was uns das an Stunden im Auto und Euros in Mautkassen kostet, abwinken. Das wir viel im Auto sitzen werden wahr uns ja klar, aber Aussichten auf mehr als 6 Std pro Tag im VW sind uns dann doch zu viel. Quasi ewig suchen wir an diesem Abend ein Camp. Norwegen will uns noch mal zeigen was nen Hacken ist. Zwischen Bahnlinie und Landstraße aber auf einer gemütlichen Wiese schlafen wir diese Nacht.

Gehabt euch wohl und nen schönes nicht zu warmes Wochenende…