Archiv Februar, 2009

Ein neues Zuhause

Gegrüßt seien Sie, verehrter Leser,

welch herrliche Überraschung sie wieder hier auf Lonestarr.de begrüßen zu dürfen. Und wo Sie sich schon die Zeit nehmen hier vorbeizulesen, so möchte ich mir nun Zeit nehmen von den Ereignissen der vergangenen Woche zu berichten.

Bevor ich das toilettenbürstenlose Hostel verlassen habe, um in mein neues Teilzeit-Zuhause umzuziehen, konnte ich noch einige schöne Stunden in Downtown Toronto verleben. So blieb Zeit sich die “Steam Whistle Brewery” genauer anzuschauen.

In deutschen Gefilden würde sich eine solche Kleinbrauerei sicherlich schämen bezahlte Führungen anzubieten, hier erwartet uns aber für 16 $ (ca 10€) eine “Six Pack Tour”, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Der 21 jahre junge Freiburger, der seine letzte Nacht nach einem halbjährigen Canada-Aufenthalt in Toronto verlebt, begleitet mich an diesem Abend. Genauergesagt ich ihn.

Jedenfalls genießen wir noch vor Beginn der Tour, mit dem wegen der lauten Umgebung allzeit schreienden J.J., 2 gratis Gläschen (immerhin 0,2l) auf nüchternen Magen. Der durchaus als unterhaltend zu beschreibende Rundgang, vorbei an einem von Hand zu bestückenden deutschen Spülautomaten, deutschem Hopfen und (im kleinen) deutsch beschrifteten Steckern/Kabeln, endet nach rund 30 min mit weiteren 3 Hopfenkaltgetränken und dem namensgebenden SixPack für den Heimweg. Ein angenehm herbes Pils das das Prädikat “Würd ich wieder saufen/kaufen!” wohl der Tatsache verdankt, das hier alle auf einen deutschen Braumeister hören. Weiter so…!

Doch bereits 2 Tage später hieß es Abschied zu nehmen, da ich nach einigen Bruchbudenbesuchen ein brauchbares Zimmer für 3 Monate gefunden hatte. Die Vormieterin war auch aus Deutschland und so blieb Zeit für ein Schwätzchen über die Vor und Nachteile dieses Umzuges. Natürlich war man froh dem allabendlichen wiederkehrenden Aroma irgendwo zwischen einer abgebrannten Käsefabrik und “Wie werde ich meine Mitbewohner los, Teil 3!”endlich entkommen zu sein, aber es war auch immer jemand zum Neuigkeiten austauschen (mit oder ohne Bierchen) in der Nähe.  Mr. Okugi und ich werden uns wohl aber wiedersehen. Hat er doch ähnlich wie ich gerade erst mit einem Work&Travel Trip begonnen und möchte ebenfalls erstmal in Toronto bleiben.

Die Highlights meines neuen Zuhauses sind schnell erwähnt. Die Heizung würde durch einen kleinen Heizlüfter ersetzt, Doppelglas Fenster gibt es nicht, von der Türunterkante bis Boden fehlen etwa 6cm Press-Span, aber ich bekomme für 210 Euro ne große Glotze, nen sauberes Bad (mit einem Toilettenstrudel bei dem man sich wirklich fragt ob der sich in Australien andersherum dreht, Video folgt!), ne aktzeptable Küche und ruhige Mitbewohner sowie eine ordentliche Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.

Allen passionierten Kakerlakenjägern und da wird es bestimmt einige geben, sei versichert das hier: 1. ganze Häuser mit Elektrolüftern beheizt werden, 2. Fensterscheiben auch schon mal aus Plexiglas sind, 3. alle anderen Bewohner (in meinem Haus zumindest) auch nen Igelnotausgang in der Tür haben und das nach Besichtigung 3 anderer Wohnung das mit Abstand beste Angebot war.

So werde ich mich nun ganz der Jobsuche witmen und alsbald berichten was es neues aus dem Norden Amerikas zu berichten gibt.

CN Tower und Niagara Falls

Nachdem die wichtigsten Grundlagen geschaffen waren, konnte ich mich nun erstmals ausgiebig dem Sightseeing witmen. Und als ich gestern aus dem Fenster schaute und nicht ein Wolke zu sehen war, stand fest heute gehts auf den CN Tower. Ein Hammer Ausblick!!  Kann ich nur empfehlen der Besuch lohnt bestimmt, auch bei nicht ganz so toller Sicht!

Auf dem Rückweg an der Harbour Front vorbei und noch ein Proll-Foto von mir schiessen. Toll. Denke an nix böses da klingelt das Handy. “Is Fernando there?” – “No!” – “I´m looking for Ferando!” “Here is no Fernando!!”.  Gut, kann ja jedem mal passieren.

Später am Abend fand sich dann ein lustiges Trüppchen zusammen, um die Gästeliste des “Cabana´s” zu missbrauch, u.a. ein Inder den alle nur Giant nennen, wobei an ihm das einzige “Giant” seine Schuhe sind, die gut und gerne 3 Nummern zu groß waren. Nobody cares. Ein Japaner der 4 Tage im Zug von Vancouver nach Toronto gesessen hat und nach nur einem Tag Aufenthalt morgen nach Montreal entschwinden wird. Dazu passend: sein lustiger Tanzstil + lange schwarze glatte Haare. Noch Fragen? Um das Ganze nach unten Abrunden, mit wem man es hier so alles zu tun hat, möchte ich noch einen Mexikaner erwähnen, der ständig erzählt das in seiner Heimat auch die Kleinkinder schon Bier zum Frühstück bekommen. Aber alle Nett!

Nach gut 4 Stunden in besagtem Hip Hop Schuppen, in den sogar Tante Fettel im Mini-Zelt reingelassen worden wäre (zumindest waren alle ihre Schwestern da. Anm.d.Red.) und ein paar Bier im Tank, ergaben sich so noch knapp 5 Stunden bis der Bus zu den Niagara Fällen vor der Tür stand. Das Frühstück gegen 15min länger schlafen eingetauscht und ab dafür.

1. Halt: Weinprobe. Wir halten im Nirgendwo an ner Hundehütte mit “fast” passablem Wein. Was man so zwischen einem Mentos und ner Wolldecke vom Vorabend eben so rausschmeckt. 1. Minuspunkt: Kein Hotdog Stand weit und breit. 2. Minuspunkt: Es wird schon wieder Fernando verlangt. Diesmal von nem anderen Anschluss aus… 3mal klingeln lassen, aber der hat nicht aufgegeben bis er die selbe Antwort wie alle anderen auch bekommen hat. 1 Std später, wir erreichen die Niagara Fälle. Erstmal hoch auf den CN Tower für Arme und sich nen Überblick verschafft.

Alle Fastfood Geschäfte geschlossen, weil nix los. Außer den Horden amerikanischer Valentis-Besucher mit denen wohl niemand gerechnet hat. Dann endlich ein Burger Institut am Horziont. Eine riesen Schlange, eine Bedienung und einer in der Küche. Noch während ich beobachten konnte, wie der beschleunigungssensible Mitarbeiter des Monats trotz des Andrangs sich Zeit nimmt, einem Kunden Größenunterschiede äußerst anschaulich anhand der beiden Pommesbehältnisse vor Augen zu führen, wird erstmal wieder nach Fernando verlangt. Schon wieder neuer Anschluss. Also entweder hat dieser Fernando nen repektablen Berg Schulden oder seine Freunde vermissen ihn wirklich sehr… Nun gehts erstmal ohne Essen weiter ich habe nur 3 Std. Zeit… 2. Versuch im einzigen Burgerzubereiter 2 1/2 Std später wird wegen der oben genannten und immer noch anhaltenden Umstände ebenfalls abgebrochen. Abfahrt. Auf der Heimfahrt wird noch einmal nach… RICHTIG: Fernando gefragt… Natürlich ebenfalls kein Wiederholungstäter… Da drängt sich mir doch folgende Frage auf: Wem sind die noch vor einer Woche mit ihren Anrufen auf den Nerv gegangen, als die Nummer noch nicht vergeben war?

Ansonsten war es nen super Tag… Wirklich!

Mehr zu den Niagara Fällen, der Bustour und Co in meinem kleinen Exkurs “Die Niagara Fälle“.

Für flache Witze oder geistigem Dünnpfiff zum Thema “Fernando” bitte die Kommentarfunktion nutzen… :-)

Warm-up in Toronto

Canada here i am!

Bin heute Mittag in Toronto gelandet und mache die ersten Schritte durch ein durchaus als groß zu beschreibende Stadt (2.6 mio. Einwohner). Nen Youth Hotel aufzutreiben war nicht so schwer, wo hingegen eine eigene Handy Nr. bzw. Prepaid-Sim Karte nur mit Hilfe des pakistanischen Handyladenbesitzers zu ergattern war, sonst würde ich wahrscheinlich immer noch mit der Hotline kämpfen, die sich als äußerst Neugierig erwies. Nachdem der Inhaber von King Traders Electronics nicht mehr zuschauen konnte wie ich der Hotline-Tante beinahe meine Körbchengröße verraten hätte, übernahm er den Hörer und geriet auch etwas in Rage nachdem sich die Dame weiterhin als beratungsresistent erwies. Er beendete das Gespräch mit God bless you and Good bye! Aber ich hab jetzt ein Handy Nr. ,ein Passwort zu meinem Account und weiß wie ich die Karte aufladen kann…

Das Eröffnen eines Kontos hingegen gestaltete sich erfrischend einfach. Nach bereits 20min verließ ich die Bank mit einem guten Gefühl und allem was zu einem Giro-Konto gehört. Im Human Resource Center verbrachte ich zwar fast 2 Std im Wartesaal um meine Social Insurance Number zu bekommen, aber dann ging alles flott und problemlos über die Bühne. Und nach getaner Arbeit soll man ruh´n oder ein Bierchen trinken tun.  Auf in Betty´s Bar. (King St. East) Ich bin noch nicht ganz durch die Tür, da erblicke ich voller entzücken ein Schild, das da verkündet: Hier gibts Hacker Pschorr vom Fass!! Eine kleine Bühne im 1. Stock auf der sich Comedy Newbie´s das Mikro in die Hand geben und eine super Stimmung verbreiten runden meinen ersten Bar Besuch ab. In Summe also ein prima Start in Nord-America…

Außerdem gibts ab sofort auch ein Galerie zu bestaunen… Fotos immer sobald ich Zeit und Lust dafür gefunden habe… :-) Galerie