Archiv Juli, 2010

Nachbereitung Teil 1

Freunde des Lonestarr´s,

Vielen Dank erstmal das ihr alle so fleißig mitgelesen habt und ein weiteres Mal meine und die Abenteuer meiner Mitreisenden verfolgt habt. Ich hoffe ihr hattet ein kleines bisschen Spaß an den kleinen und großen Geschichten die ich so preisgegeben habe.  Alle VW-Reisenden sind inzwischen heile in ihre Heimat zurückgekehrt und der Alltag hat uns so langsam aber sicher wieder eingeholt.

Gute Nachricht zwischen durch: Die Bilder der 1. Woche & 2. Woche & 3. Woche & 4. Woche & 5. Woche sind online!!

Es hat dann doch mal wieder ne ganze Woche gedauert bis das frühe Aufstehen und der doch irgendwie ungewohnte Tagesablauf und vorallem Tagesinhalt an die Realität angepasst waren. Dafür das wir im Urlaub waren gab es ein Menge zu tun. Alleine das Auf- und Abbauen des Camps jeden Tag braucht zusammen etwa 3 Stunden. Und so verbringt man eine Menge Zeit und Energie damit allein die notwendigen Handgriffe zu erledigen.

Doch beklagen will ich mich nicht. Es war eine sehr interessante Reise mit fast zu wenig Unerwarteten Rückschlägen… Gefordert wurden nicht nur Muskeln sondern auch die Psyche, der Charakter und der englische Sprachschatz gefordert.  Rückblickend erkenne ich doch einen deutlichen Unterschied zum alleine reisen… Es ist gaaanz anders… Selbst wenn man “nur” zu 2. unterwegs ist, ist der Kontakt zu Locals doch Grundlegend verschieden.  Alleine wird einem oft ein sehr tiefer Blick in die Heimat gewährt, wo hingegen bereits 2 Gäste eher zu ohnehin als  Gruppenveranstaltung geplanten Ereignissen eingeladen werden oder man gar schnell mit Landsleuten in der Fremde zusammenkommt.

Gleichzeitig hat man als Kleinreisegruppe immer die Möglichkeiten gerade unangenehme Tätigkeiten mal an den Freund zu übergeben. So kommt ein bisschen mehr Abwechslung in den Camp-Trott. Auch mal nen schlechten Tag haben ist halb so schlimm wenn man jemanden hat der einen auf andere Gedanken bringt. Und natürlich nicht zu vergessen die Enge die nicht nur rein räumlich nach mehreren Wochen entsteht.  Nicht immer empfindet man diese Nähe als angenehm und sie kann auch zu Streit führen. Aber wer eine Freundin/Freund hat kennt das ja ein wenig…

Nun aber genug davon und dafür mehr von den Tagebüchern. Ich schulde euch noch sage und schreibe 7 Tage…

Und los gehts…

Goodbye Norwegen / Tag 35

Die Nacht war kurz denn bis etwa halb vier fuhren wir Richtung Lillehammer und suchten mehr oder weniger engagiert ein Camp. Ein solches fanden wir dann zwischen einer Landstraße und einer Eisenbahnlinie gelegen. Nur der Tatsache das wir sowas von keine Lust mehr hatten weiter zu fahren, ist zu verdanken das wir hier schlafen. Ein alter  vor  Jahren das letzte mal bewegter Renault-Bus  teilt sich mit uns die Wiese und der zunehmende Zugverkehr ist nicht gerade ein Kompfort-Gewinn in Sachen Nachtruhe.

Doch wir sind trotz allem ausgeruht und machen uns auf den Weg nach Lillehammer. Der Olympia-Glanz vergangener Tage umweht unser rotes Blech. Doch außer einem Olympia-Museum mit den Highlights der letzten 87  Olympischen Spiele (die es bestimmt in jeder Olympia-Stadt gibt) und den Medaillien-Kopien vergangener Berühmtheiten hat diese Stadt für uns wenig zu bieten.  Einzig in Stein geschlagenes Eishockey Stadium für fast 6000 Menschen erregt unsere Aufmerksamkeit. Im etwa 35km entfernten Gjovik betretn wir erwartungsvoll einen eher unscheinbaren Eingang. Doch bereits der geringe Eintrittspreis von nur 2 Euro lässt uns misstrauisch werden. Hatte uns das hohe Preisniveau der Norwegen doch schon wesentlich mehr für ziemlich wenig zahlen lassen. Nach etwa 100 Metern Tunnel (etwa wie der für normalen Staßenverkehr) erreichen wir die eigentliche Halle. Den “Flair des Interirdischen” muss man sich doch gehörig dazudenken. Die voll verkleidete Halle errinnerte doch eher an eine zu kleine geratene Ballsporthalle in Chemnitz. Zudem war die ebenfalls unteridischen olympischen Schwimmstätten  gerade für Zuschauer nicht geöffnet. Und so fast noch ein bisschen schneller als wir gekommen sind, fahren wir auch wieder.  Am Abend steht ein Kurzbesuch Oslo´s auf dem Programm. Wir nehmen uns 3 Stunden Zeit um zu Fuss vom Obdachlosenbesetzen Bahnhofsviertel die Innenstadt und den Hafen zu erkunden. Zu wenig wie wir feststellen. Den Oslo hat schöne Ecken zu bieten und einen Flair der bereits nach ganz kurzen Zeit überspringt. Man bringe beim nächsten Mal Zeit und noch mehr Geld mit…

Gegen 20 Uhr passieren wir mit ziemlich leerem Tank die Grenze nach Schweden. Das Preisniveau sinkt, die Laune steigt. 3,20 € für 6 Eier ist einem doch definitiv zu viel und so schrenkten die Preise unsere Bewegungsfreiheit in Norwegen doch ein.

Ein kleiner See wird unser Lagerplatz und seit einer gefühlten Ewigkeit genieße ich mal wieder die Zubereitung des Abendessens auf der Lagerfeuerflamme ohne Grill und Rost…

Auf nach Uddevalla / Tag 36

Der Tag beginnt mit Auschlafen gefolgt von einem Sprung ins kühle Nass das sich nur wenige Meter vom Zelt entfernt befindet. Ist fast wie Duschen nur irgendwie entspannter… Nach einem ausgiebigem Frühstück reisen wir über kurvige und meist geschotterte Landstraßen nach Uddevalla.  Als wir wieder Asphaltierte Straßen unter den Rädern haben fällt mir das doch sehr eirige Fahrverhalten unseres Passats auf… Nach einer genauen Betrachtung des linken Hinterrades sind hier massive Schäden im Profil zu erkennen und sowieso läuft das Teil alles andere als Rund. Schnell den Reifen gewechselt und beim weiterfahren erstmal Gedanken gemacht wie es zu diesem Schadensbild kommen konnte. War doch erstaunlich das mit das ganze erst jetzt aufgefallen war. Doch die schlechten Straßenverhaltnisse in Norwegen würden wahrscheinlich sogar einen Platten erstmal verstecken können.

In Uddevalla geben wir uns den Vorzügen einer kleinen Großstadt hin. Einkaufsstraße mit Dönerbuden und Cafés mit Internetverbindung. Ich bringe Lonestarr.de au f den neuesten Stand und nach einem ausgiebigem Hafenrundgang inkl. Sonnenuntergang verlassen wir die Stadt und suchen uns ein gemütlichen See. Hat uns ein paar Kilometer gekostet aber hat sich gelohnt, aber die Schnitzel in Bratens0ße machen das wieder wett.

Gemeinsamkeiten von Rädern und Eiern / Tag 37

Nach dem Frühstück werfe ich noch mal einen Blick auf die Hinterachse und entdecke das der 2. Hinterreifen in einem noch viel schlechterem Zustand ist als der gestern gewechselte. Er glich eher einem Ei und hier und da schaute auch schon das Metallgeflecht zum vorschein. Beim Reifen-Wechsel entdecke ich außerdem das ein gehöriges Spiel in beiden Hinterachs Radlagern für die Schäden an den Reifen gesorgt hat. Zum Glück ist das einstellen des Radlagerspiels beim Passat fast noch einfacher als ein Reifenwechsel und so ist nach einer halben Stunde Hörby wieder in Bestform und bereit für die Fahrt nach Göteborg. Leider gibt der Zeitplan mal wieder nur ein paar Stunden für die Göteborger Innenstadt her, aber empfehlenswert ist ein Besuch alle Mal. Vll schafft man es ja mal für ein Wochenende wieder hier her. Nach diesem Höhepunkt folgte ein Tiefpunkt der Reise. In Varberg besuchen wir eine mitteralterliche Festung und müssen mit ansehen wie die Deutsche National Elf gegen Spanien kein Land sieht und damit die Weltmeisterschaft 2010 verspielt. Der Tag ist gelaufen…

Irgendwie komisch / Tag 38

Nach dem Aufstehen findet sich eine Pizzeria mit deutschsprachigem Pizzabäcker der uns über viele Stammbesucher mit Wohnmobilen berichtet. Aber Nordkapp das gäbe es bei ihm nicht so oft. Später fängt es an zu nieseln und irgendwie hängt das gestrige Spiel noch auf dem Gemüt. Wir besuchen ein Auto und Flugzeug Museum und suchen später ein Kino. Das Angebot und die Startzeiten entsprechen nicht unseren Vorstellungen und so passt es ins Bild das wir bei der Campsuche auch noch in einem militärischen Sperrgebiet landen und einige Kilometer Umweg kurz vor der Nachtruhe runden diesen Tag nach unten ab…

Die Restlichen 3 Tage des Tagebuchs folgen natürlich auch noch…

Bald ist es aus, du Roadtrip…

Grüß Gott zusammen,

Als erstes möchte ich auf nachfrage nochmal erläutern das die Kurzkommentare in meinen Einträgen aktuell sind und das etwas ausführlicherere Tagebuch immer ein paar Tage hinterher hängt… Aber wer rechnen kann hat das sicherlich schon herausgefunden.

Le Doktore und meine Wenigkeit haben inzwischen Malmö erreicht und werden hier heut abend noch ein wenig schwedisch feiern gehen, denn morgen gehts nach Hamburg. Dort wird dann der Reeperbahn noch ein Besuch abgestattet und am Sonntag mehr oder weniger früh am Abend erwarten wir uns wieder in der Heimat…

Sodann weitere Tage des Tagebuchs das inzwischen gute 8 Tage hinterher hinkt… Aber ich werde es nicht zuletzt der Vollstänigkeit halber auch nach meiner Rückkehr bis zum letzten Tag auführlich berichten… Vll interessiert es ja doch noch jemanden ;-)

Da waren es nur noch 2 /Tag 31

Bereits gegen 10 Uhr morgens fährt Kai unseren scheidenden Reiseteilnehmer zum Flughafen, während ich mich im Zelt noch mal rumdrehe. Der Kater lässt grüßen. Gegen Mittag kommen wir dann auch in die Gänge, merken das die Waschmaschine auf Stunden hinaus ausgebucht zu sein scheint und steuern dem Arctic Circle entgegen. Diesmal in Richtung Süden. Ein paar Fotos später sind wir auch schon wieder Unterwegs.

Die geschwungenen norwegischen Küstenstraßen lassen einen zwar viele Kilometer fahren, aber wirklich gen Süden kommt man eher langsam. Also bedienen wir uns der E6 und machen heut noch ein wenig Strecke. In einem sehr wenig besuchten Hostel mit Campingplatz mitten im nirgendwo finden wir eine gemütliche Grillhütte, eine funktionierende Waschmaschine und sogar Internet. Wir braten uns große Hamburger bis keiner mehr nen Bissen reinkriegt und gehen tatsächlich schon gegen halb 2 ins Bett…

Öde und Karg / Tag 32

Ein norwegischer Reiseführer der im Auto rumfliegt, bezeichnet die Gegend die wir gestern passiert haben u.a. als öde und karg. Weiter Eigenschaften sollen schroff und steinig sein. Wir können uns dem nur anschließen und machen heute vorsichtshalber eher Strecke als Aktivitäten. Trotzdem gibt es immer genug aus dem Fenster zu bestaunen. Unsere Reisegeschwindigkeit pendelt so zwischen 60 und 90 km/h. Da kann man auch schon mal mit ganz geöffneten Seitenfenstern ein paar Kilometer an sich vorbei ziehen lassen. Und gerade hier oben folgt die Straße doch oft einem Bach oder Flusslauf und so lässt es sich eine Ähnlichkeit mit Bayern dann und wann nicht ganz abstreiten. Die fast autofreien Straßen laden zum Rasten ein und so hält man an diesem Wasserfall und an jener Stromschnelle.

Zu guter Letzt findet sich noch ein Camp mit Sitzgarnitur und Feuerstelle und so gibt es neben dem Abendessen noch ein wenig Stockbrot…

Trondheim aus Sicht der Deutschen / Tag 33

Beim Spülen nach dem Frühstück holt sich unser Doktor Geschicklichkeit erstmal nasse Füsse. Also werden auf den wenigen  Kilometern nach Trondheim erst einmal die Socken auf dem Armaturenbrett ausgebreitet. Die warme schwedischen Sommersonne lädt ein die Fenster zu öffnen und ganz gemütlich in den Tag zu starten. Der hälfte aller Leser ist jetzt schon klar was kommt. Richtig. Die Socken werden im Wechsel zum Lüften aus dem Fenster gehalten und dann kam die Meldung: Störung beim Sockentrocknen! Bitte Wenden! Auf der etwas mehr befahrener Straße nach Trondheim sammle ich also nach dem 2. Wenden den Kai barfuss mit einer weißen Socke in der Hand an der Landstraße wieder auf. Ein schönes Bild. In Trondheim angekommen suchen wir nach einem Stadtbummel ein uns empfohlenes Hostel auf. Einchecken wurde auf später verlegt da die jungen Damen am Empfang gerade die Zahlen der vergangenen Woche zurecht rechnen mussten. So viel Zeit hatten wir nicht also in ein englisches Pub den König Fussball spielt gegen Argentinien. In einer ordentlich voll besetzten Kneipe bestaunen wir mit vielen anderen deutschen Fans das Spiel. Nach dem 4:0 Endergebnis steht man noch länger vor dem Pub zusammen uns bespricht das gerade gesehene. Dabei kommen wir auch mit Sandra, Lutz und Markus ins Gespräch und kurze Zeit drauf steht fest das heute Abend noch ein wenig zusammen gefeiert wird. Alle drei haben sich auf das Abenteuer “Auswandern nach Norwegen” eingelassen. Sandra und Lutz stellen ihre Wohnung zum Vorglühen, Kai und ich den Vodka. Wenn sich Reisende begegnen gibt’s immer viel zu erzählen und so vergeht die Zeit wie im Flug und gegen halb eins schaffen wir es endlich aus dem Haus. Im Club Gossip in Trondheim sind dann alle recht gut dabei und wir feiern bis wir rausgeschmissen werden.

So gegen 2 Uhr… Nein auch die anderen Gäste müssen gehen, denn hier gibt es, wie in so vielen langweiligen Ländern dieser Welt auch, eine Sperrstunde.
Auf dem Heimweg noch nen Döner, viele Sitzpausen die sich Lutz wirklich verdient hat und gegen 3 liegen wir in nem echten Bett!

Norwegen kann teuer werden / Tag 34

Einzig für mich erkennbarer Vorteil dieser spassbremsenden Sperrstunde ist, das man meistens nicht ganz so zerstört ist. Um zwölf geht’s unter die Dusche und danach ins Auto Richtung Atlantikstraße. Wurde uns dieser Abschnitt doch wärmstens von der Touristeninfo empfohlen.

Wir passieren Kristanssund (was nicht wirklich einen Besuch wert ist) und folgenden den vielen Tunneln und Fähren nach Süden. Hier kommt nicht nur wieder der Nachteil der indirekten Straßenführung zum tragen (ihr erinnert euch: Viele Kilometer, Wenig vorankommen) sondern zahlen wir auch allein heute gute 50 Euro Maut- und Fähr-Gebühren. Gen Abend erreichen wir endlich den Trollstigen. Eine überaus imposante Serpentinenstraße die man vor knapp 80 Jahren in den Fels gehauen hat. Wieder einmal kommt unsere späte Ankunftszeit voll zur Geltung.

Wir haben die Straße fast für uns alleine und können nach Herzenslust wenden, anhalten, Bilder machen und die Gegend bestauen. Um 23 Uhr nach gut 3 Stunden haben wir genug gesehen und bereits beschlossen Norwegen den Rücken zu kehren.

Südnorwegen bietet noch mehr als genug Sehenswürdigkeiten, die wir gerne bestaunt hätten, allerdings lässt uns eine Prognose was uns das an Stunden im Auto und Euros in Mautkassen kostet, abwinken. Das wir viel im Auto sitzen werden wahr uns ja klar, aber Aussichten auf mehr als 6 Std pro Tag im VW sind uns dann doch zu viel. Quasi ewig suchen wir an diesem Abend ein Camp. Norwegen will uns noch mal zeigen was nen Hacken ist. Zwischen Bahnlinie und Landstraße aber auf einer gemütlichen Wiese schlafen wir diese Nacht.

Gehabt euch wohl und nen schönes nicht zu warmes Wochenende…

Es geht voran…

Seit mir gegrüßt Freunde der Sonne,

Endlich komme ich mal wieder dazu online zu sein und der gespannten Leserschaft ein paar Zeilen zu tippen…

Wir sind inzwischen wieder in Schweden in der Nähe von Göteborg. Eigentlich sollten wir ja noch in Norwegen sein, allerdings haben uns die kurvigen Fjördstraßen hochrechnen lassen das es ein ganz schöner Akt wird den “Zeitplan” noch einzuhalten. Und nicht zuletzt Mautgebühren von gut 50€ an einem Tag in Fjordnorwegen haben uns den Spaß ein bisschen an Südnorwegen genommen. Deshalb genießen wir den genau richtigen Sommer in Südschweden und lassen uns an klaren See die Sonne auf den Bauch scheinen und gehen ab und zu mal schwimmen… Aber so ähnlich werdet ihr daheim, ja auch den Tag rumbringen. Gut vll arbeitet ihr ein bisschen mehr als wir ;-) )

Ansonsten ist alles bestens, die Stimmung gut und bis auf einen Reifenwechsel heute macht auch der Ranz keine Probleme.

Oli: Noch mal alles Gute zum Geburtstag von uns beiden. Vll kriegst du von den Bierkästen ja auch was ab… Aber wie uns zu Ohren gekommen ist habt ihr ja ganz gut gefeiert ;-)

Sodann fahre ich mit dem Tagebuch fort:

Don´t go to Kiruna!! Really, don´t!! / Tag 25

Hier in Tromso wurde die Tirpitz letztendlich versengt und so führt unsere erste Fahrt des Tages in Tirpitz-Museum Nr. 2. Eine alte Küstenbatterie der Deutschen dient als Museum inkl. Kanonen, Flagscheinwerfer, U-Boot-Minenwerfer und Bunkeranlagen.Und das alles zum Anfassen und draufklettern…

Die Entscheidung bezüglich “Mittsommer in Schweden” ist gefallen und so vergraben wir ein 2tes Mal einen dicken Batzen Alkohol im Wald. Die Rund 190 km nach Kiruna führen einmal wieder durch karges Gebirge und riesige Seelandschaften.

Die Europastraße der wir folgen ist zeitweise eher als ein beschissener Feldweg zu bezeichnen und so ging es auch den ein oder anderen Kilometer mit 25 km/h gen Westen.

Gegen 19 Uhr erreichen wir die Geisterstadt Kiruna. Es dauert ein paar Minuten und fast die ganze (nicht besonders weite) Strecke bis zum Stadtkern wo wir den ersten Passanten entdecken.  Nach einem Gespäch mit anderen Deutschen Touristen erfahren wir das hier genau gar keine Party abgeht, weil Mittsommer hier im Familienkreis gefeiert wird. Ebenfalls hier sehr beliebt für das Mittsommerfest weiter in den Süden Schwedens fahren, weil dort die großen Feste sind.
Wir wollen die Flinte noch nicht gleich ins Korn werfen, also gehen wir erstmal in die angesagteste Hotelbar der Stadt und beschließen nach einem Burgen und nem Bier ganz schnell wieder die Flatter zu machen. Ab ins Auto und zurück nach Norwegen. Nachts gegen halb 2 an einem total eingenebelten See finden wir eine öffentliche Hütte in der wir noch bis früh morgens unser eigenes gen Ende teilweise etwas bröckliges ;-) Mittsommer feiern.

Komm wir gehen ins Kino / Tag 26

Gegen Mittag schafft es die verkaterte Bande aus den Federn, passieren die Schwedisch/Norwegische Grenze, sammeln unseren Wald und Wiesen Schnaps wieder ein und fahren nach Harstad. Da die Katerstimmung zusammen mit dem bedeckten Wetter/Nieselregen den ganzen Tag und auch nach dem Abendessen nicht recht nachlassen wollte, beschließen wir ins Kino zu gehen und dem A-Team bei seinem Debüt auf der großen Leinwand die Ehre zu geben.

English mit norwegischen Untertiteln selbstverständlich. Das Highlight in Harstad, die “Adolfskanone” steht für den nächsten Tag auf dem Programm, da ein Besuch nur mit einer der dreimal am Tag stattfindenden Führungen möglich ist. Camp aufschlagen und ab ins Bett.

Kanonen und Fußball / Tag 27

Nach dem Frühstück finden wir uns vor einer Kaserne ein und starten Mitten in einer Wohnwagen Schlange unsere Führung zur großen Kanone. Das noch heutige Militärische Sperrgebiet beinhaltet insgesamt vier Schiffskanonen mit einem Kaliber 40,4 cm. Diese Geschütze sollten eigentlich auf einem Schlachschiff montiert werden, allerdings brach man den Bau dieses Schiffes weit vor der Fertigstellung ab. Diese Schlachschiffklasse H sollte noch einmal größer werden als die Tirpitz, das bis dato größte Deutsche Schlachschiff. Da die Geschütze bereits gefertigt worden waren, beschloss man vier von ihnen in der Gegend von Narvik zur Verstärkung des Atlantikwalls in Norwegen zu bringen. Weitere Geschütze dieses Kalibers stehen in Frankreich.

Die Kanone hatte eine Reichweite von bis zu 65km, was für damalige Verhältnisse enorm war. 68 Mann waren notwendig um eine einzige Kanone mit einer Feuerrate von 1 Schuss pro Minute zu bedienen. Ein schönes Stück Mechanik zum Anschauen und Anfassen. Auch die mechanischen “Ziel-Computer” zur Feuerleitung waren ein Leckerbissen für  jeden Maschinenbau-Fan.  Die Kanone ist heute noch völlig intakt und “Feuerbereit”. Zuletzt wurde 1961 scharf mit ihr geschossen. Aufgrund der platzenden Scheiben in der näheren Umgebung wird die Kanone heute nur noch gelegentlich mit reduziertem Kaliber geschossen.

Im Anschluss folgte ein weiterer Knaller, nämlich ein WM-Pub in dem wir das Spiel gegen England verfolgten. Anwesende englische Fans rundeten mit ihrer anfänglichen Überheblichkeit und den dem Spielstand angepassten immer längerem Gesicht das Erlebnis hab. Da könnt ihr uns ruhig in der englischen Presse als Nazis beschimpfen, solange wir euch so vom Platz putzen lass ich mir das gefallen…

Nach dem Spiel steuern wir den Passat weiter gen Süd-Osten hinaus auf die Lofoten. Ein Camping-Platz am See, der als Abendspaziergang noch umrundet wird, ist die Heimat für diese Nacht.

Die Lofoten / Tag 28

Endlich erspähen wir durch unsere von Fliegenleichen übersäte Windschutzscheibe die Lofoten, wie wir sie aus den Reisekatalogen kennen. Wir halten in Hankland an einem Sandstrand der eine gehörige Portion Bacardi Feeling versprüht. In einem 3 Std. Trail rund um die Landspitze erkunden wir die nähere Umgebung. Auch das Mittagessen wird bei nur leicht bedecktem Himmel mit den Füssen im Sand genossen…

Am Abend gegen 23 Uhr erreichen wir das malerische Fischerdörfchen Nusfjord und entdecken dort zu unser Überraschung das es Tagsüber tatsächlich 50 Nok (ca 7 €) kostet, sich dieses Dorf anzuschauen. Nein ein Achtbahnpark war nicht inklusive. Vielleicht wäre das auch eine alternative für deutsche Stadtkassen: Einfach Eintritt für die ganze Stadt als solches nehmen!
Ein Camp direkt an der sehr wenig befahrenen Landstraße nach Nusfjord wird aufgeschlagen und mit ein wenig Angeln und “Dummes Zeug” quatschen wird es auch ganz schnell ganz spät.

Wir erwischen uns fast jeden Abend dabei wie wir bis mind 2 Uhr nachts aktiv sind, weil man ohne das “Dunkelwerden” einfach in der “Es ist doch noch gar nicht so spät” Mentalität  bei gefühlten 23 Uhr hängen bleibt.

Atlantik-Strand / Tag 29

Nach dem üblichen “Guten Morgen” Programm wie Zelt abbauen, Katzenwäsche und ein wenig Frühstück geht’s nach Reine. Dieses große kleine Fischerdörfchen kann man in der Tat schon vor der Fahrt durch die Stadttore riechen.

Hängen doch in Reine und näherer Umgebung Tausende Fischköpfe zum trocknen auf den für das Landesbild so üblichen Holzgerüsten. Und so drängt sich jedem Reisenden neben der  schönen Landschaft, den kleinen Brücken und der teilweise schroffen aber gemütlichen Küstenlinie ein vehementer Fischgeruch auf.

Auf Nachfrage wurde uns übrigens mitgeteilt das die getrockneten Fischköpfe größtenteils nach Nigeria verschifft werden. Weiß der Henker was die damit wollen… Bei denen riecht es wohl zu gut ;-)

Wir erkundigen uns gen Nachmittag nach Kanutouren durch die Fjorde. Allerdings müssten wir auf Grund unserer eher geringen See-Kajak Erfahrungen einen Guide mitnehmen, der dann doch unseren finanziellen Rahmen sprengt. Was wiederum ohne alles geht, ist Motorboot fahren. Und das für 100 Euro am Tag. Wir packen unsere Sachen und die etwas ahnungslose Tochter und Aushilfskassiererin im Bootosverleih reicht mir einen nach dem anderen, in Summe ein gefühltes Dutzend, Schlüssel bis wir endlich ablegen können.  Trotz dem Ebbe in einem Fjord-Ende machen wir das Boot fest und erkunden zu Fuss den Strand “Bunes”. Nach einer halben Stunde Fussmarsch eröffnet sich vor uns ein malerischer & menschenleerer Strand mit Blick auf die Mitternachtssonne über dem Atlantik. Zurück am Boot entflammt eine kleine Diskussion, ob wir den am Strand campieren oder nicht. Kai und Ich sind allerdings so Feuer und Flamme für ein Camp im Sand, das wir schließlich doch unsere Rucksäcke schultern und noch einmal den Trampelpfad zum Strand auf uns nehmen. Nach ein paar heißen Nudeln aus ner Alu-Dose genießen wir mit einem Schluck Whiskey den Sonnenvorbeigang (Untergang gibt’s ja keinen).

Die Frage ob das die richtige Entscheidung war hier zu schlafen, wird längst nicht mehr gestellt.

Adiö Lofoten / Tag 30

Mit einer guten Handvoll feinstem Atlantiksand in jeder Tasche marschieren wir zum Boot zurück. Auf einem steinigen Küstenstreifen ein Boot bei Ebbe “Flut-sicher” zu vertauen ist so ne Sache. Wir freuen uns jedenfalls unser knallrotes Plastikboot mit immerhin 10PS an der Aussenborderschraube schon aus der Ferne zu entdecken. Reingesprungen und Abfahrt. Wir nehmen uns noch 2,5 Std Zeit für Spazierfahrten im Fjord und Angeln.

Vollzählig und unbeschadet wird das Gerödel wieder im Auto verstaut und wir besuchen A ganz im Süden der Lofoten. Nach einem selbstgekochtem ausgiebigem Mittagessen mit schöner Aussicht, begeben wir uns an den Fährhafen und warten auf nen Klotz schwimmenden Stahl ,der uns nach Bodo bringen soll. Ungefähr nach die Hälfte der zu absolvierenden Strecke verrät eine gewisse Unruhe bei einigen Passagieren noch folgende Ereignisse. Auch Bordpersonal läuft etwas hektischer durch den einzigen Aufenthaltsraum. Wenige Minuten später fragt der Kapitän über die Lautsprecheranlage, ob denn nicht zufällig ein Arzt an Bord wäre. Weiter 10min später nimmt das Schiff plötzlich fahrt weg und dreht bei. Spätestens jetzt ähneln manche Passagiere eher einem Haufen Hühner als zivilisierten Mitteleuropäern. Wir hingegen dösen schon die gesamte Fahrt in einer Ecke und ärgern uns eher über die lauten Durchsagen. Der vorerst letzte Versuch des Kapitäns sein norwegisch ins Englische zu übersetzen und dann ins Bord-Mikro zu quäken lässt uns ahnen das ein Rettungshubschrauber auf dem Weg zu uns ist. Ein Fahrgast der französischen Rentner-Reisegruppe ist wohl mit Schwung aus den Latschen gekippt und wird per Luftpost nach Bodo gebracht.

Mit gut 30 Minuten Verspätung erreichen wir Bodo und suchen uns einen Zeltplatz. Es ist mal wieder Zeit zum Duschen. Außerdem reist Björn morgen ab und möchte im Flieger nicht alle an unserer (Geruchs-)Safari teilhaben lassen. Wir feiern im Zelt noch ein wenig Abschied mit dem ein oder anderen Schluck Vodka. Es wird mal wieder spät…

So das wars für heute und bis bald…

Da waren es nur noch 2…

Liebe Gemeinde,

Ja uns gibt es noch… Und gut gehen tut es uns auch. Ebenso dem Passat… Kurz um alles Palletti! Der Björn hat uns heute morgen verlassen und so muss sich K&K Adventures von jetzt an alleine durch Skandinavien kämpfen. Ansonsten gibt es keine besonderen Vorkommnisse und deswegen fahre ich jetzt einfach mit dem Tagebuch fort…

Und vll tut sich auch bald was in Sachen Galerie… Ihr seit die Ersten die es erfahren!

Steine soweit das Auge reicht / Tag 21

Ausschlafen wird immer interessanter… Gegen Mittag schaffen wir es dann auch langsam unsere Hütte zu verlassen und fahren weite Strecken über einen schlechten Feldweg, der in ein Bachbett überging und irgendwann eher als Geröllfeld zu beschreiben war. Aber kein Problem für den Gelände-Hörby. Wir passieren die Baumgrenze und vor uns liegen Quadratkilometerweise Tundra. Wir parken das Auto auf einem geeigneten Felsen und machen uns zu einer 4 std. Tour auf zum Alta Canyon. Unterwegs hieß es kleine Flüsse zu überqueren und Moorgebiete zu umlaufen. Der Weg war nur noch stellenweise mit roten Punkten markiert. Hier sind wir zuhause!


Auf dem Rückweg vergesse ich noch mein kleines Fernglas vom Dach zu nehmen und stelle erstaunt fest das es sich nach gut 100km Fahrt kein Stück bewegt hat. Glück muss man haben… Danach geht es auf der E6 weiter nach Norden und wir suchen einen Campingplatz bei Skaidi auf. Nachdem wir 2 Stunden lang unser Abrechnungstabelle in Excel gequält hatten, stimmten auch unsere Zahlen wieder. Zur Belohnung und auf pausenlose Nachfrage des Herrn Doktors gab es nun Stockbrot… Lecker…

Das NORDKAP / Tag 22

Nun sind es nur noch 200km bis zum Kap! Die Landschaft ändert sich in schroffe Küstenlandschaften und Bäume werden in den niedrigen Lagen immer seltener. Das kommerzielle Nordkap (ja es gibt 2) liegt auf einer großen Insel ziemlich nah am Festland. Das eigentliche Nordkap liegt für Reisende aber wesentlich ungünstiger, weiter im Osten und wäre eine Strecke von mind. 350 km um nen großen Fjord rum. Wir haben uns das gespart…
Um an das Touristen-Kap zu gelangen gibt es eine 7 km langen Tunnel der unter dem Meer hindurch führt. Nun kommt unser voll geladenes Auto voll zu Geltung. Wir sparen 1x Eintritt fürs Nordkap und 1x Tunnelfahrt, da beides pro Person abgerechnet wird. Die Karre ist so voll gestopft, das der Reisende hinter dem Beifahrer für die Halsabschneider in Kassenhäuschen nicht sichtbar ist… Bei beinahe 30 Euro Eintritt fürs Nordkap alleine, war die Freude groß. Wie bereits kurz berichtet war es ziemlich kühl und extrem windig. Aber die Sicht war für Nordkapverhältnisse gut und auch hielten sich die Touristenhorden um die überaus bekannte Weltkugel in Grenzen.

Es wurden Postkarten geschrieben und der Hr. Doktor gönnte sich eine 4 Euro Nordkap-Waffel nur um festzustellen das die fast wie daheim schmeckt. Wer hätte das gedacht?

Aufgrund des bequemen Wetters beendeten wir nach gut 2 Stunden unseren Aufenthalt am vermeintlich nördlichsten Punkt Europas.  Ab sofort geht’s nach Süden! Nach gut 2 Std schlagen wir ein leicht feuchtes Camp an einem See auf und es kommt zum ersten Mal unsere große Plane zum Einsatz. Mit ein paar Expandern und Stöcken ist schnell ein trockenes und halbwegs windstilles Plätzchen geschaffen. Bei Teelichtern wird dann später im Zelt noch einmal auf das Nordkap angestoßen.

Mittsommer? / Tag 23

Wir beginnen den spannenden Teil des Tages mit einem Besuch in einem kleinen Tirpitz-Museum. Im Kafjord verbrachte die Tirpitz den Großteil ihrer Dienstzeit vor Anker und hinter Torpedo-Netzen. Sie diente in erster Linie der Abschreckung und band gleichzeitig 4 britische Schlachtschiffe inkl. Eskorte allein durch ihre Anwesenheit in Nord-Norwegen. Mehr über die Tirpitz gibt’s hier.


Später am Nachmittag suchten wir einen bierausschenkenden Kleinaum auf den Sieg gegen Ghana live mitzuerleben. Da das Wetter nun bereits mehrere Tage eher als durchwachsen zu beschreiben ist, feiern auch die Locals das Mittsommerfest in der Kneipe. Wir hatten uns das anders vorgestellt und so zogen wir an diesem Mittwoch Abend einfach weiter gen Süden. Dafür fand wir ein wenig später ein schönes Camp auf einem Felsvorsprung mit Blick auf einen Fjörd, wo sich sogar einige Grindwale blicken ließen.

Tromso / Tag 24

Wir starteten so gut gelaunt in den Tag, das wir erst nach gut 40 km Fahrt an der nächsten Tankstelle feststellten das wir die Dachbox komplett offen gelassen hatten. Interessant dem Gegenverkehr scheint das nicht aufgefallen zu sein. Verlustmeldung: 1x Bundeswehrdecke. Sonst nix. Erstaunlich. Waren doch unsere Schlafsäcke, Isomatten und anderes sperriges aber zumeist leichtes Gepäck dort verstaut. Wir geloben uns da in Zukunft besser aufzupassen…  Mal sehen…. In Tromso angekommen besuchen wir nach der obligatorischen Touristen Info eine All you can eat – Pizzeria. Nach mehr als 3 Wochen endlich mal wieder Pizza. Später am Abend wird auf einem sehr windigen Zeltplatz unter Aufsicht der anderen Camper erstmal mit Hilfe des Autos, des Zeltes und der Plane ein windstilles Plätzchen gebastelt. Das “Mit dem Finger auf uns Zeigen” und Grinsen lässt nach als wir 15min später die einzigen sind die die nächtlichen Sonnenstrahlen ohne Sturm im Gesicht genießen können.

Als wir dann noch Alkohol im Gegenwert einer Eigentumswohnung rauskramten, gingen man dazu über uns mit Ignoranz zu strafen. Camping-Platze bieten ja einige Annehmlichkeiten der Zivilisation die die Wildnis nur selten bietet. Dazu gehört auch ne warme Dusche. Und so nahmen wir gerne das Angebot des zwar mit 5 Kr (80Cent) für 5 min an. Ich war der erste und durfte im Adamskostüm dann feststellen das sich in meiner Duschkabine die Wassertemperatur nicht ändern ließ. Kurz gesagt: Ausziehen, einseifen, Geld einwerfen, schreien,  feststellen das das Wasser kochend heiß ist, richtig Ärgern, die Seife irgendwie wieder runtergekommen ohne sich den Frack zu verbrennen, nach dem Duschen zur Rezeption, merken die haben um Mitternacht nicht mehr offen. Noch Fragen…? Kühles Bier hilft…
Außerdem spielen wir mit dem Gedanken für die auf den morgigen Freitag fallenden Mittsommerfeierlichkeiten nach Schweden rüberzufahren…

In diesem Sinne melde ich mich hoffentlich bald wieder aus dem warmen aber nicht zu heißen Norwegen… ;-)

P.s. Liebe Wett-Gemeinde: Wir mögen unser Bier kalt und nicht geschüttelt…